“ happiness is only real when shared” Christopher McCandless
Der Slogan auf einem Nummernschild in Alaska lautet: “Die letzte Grenze“ – und das trifft es ziemlich genau. Weil Alaska ein Teil der USA ist, ist es westlich und modern. Trotzdem zieht es mit seinen extremen Wetterbedingungen und seinen weiten, rauen Landschaften eine interessante Sorte Menschen an: über 50% der Einwohner Alaskas sind nicht in Alaska geboren, sondern haben sich bewusst zu einem Leben dort entschlossen. Einige unter ihnen wollten sich von ihren Familien zurückziehen, von der Gesellschaft oder von ihrem früheren Leben. Andere sind Außenseiter die von der Gesellschaft ausgeschlossen wurden. Einen Sommer lang arbeitete ich in Fairbanks im nördlichsten Falafelstand der Welt, den einer meiner Freunde aus der Armee dort eröffnet hat. An meinen freien Tagen reiste ich herum und versuchte, den geheimen Charme Alaskas und seiner Menschen zu verstehen. Ich wanderte zu dem verlassenen Bus, in dem Christopher McCandless aus dem Buch und dem gleichnamigen Film Into the Wild lebte und zu der Hütte die sich Dick Proennecke, eine lokale Berühmtheit Alaskas, baute und in der er 30 Jahre lang lebte. Die Geschichten dieser beiden Männer sind sehr unterschiedlich. Während der eine Ruhe, Entspannung und den Frieden der Natur suchte, kam der andere nach Alaska, um seiner Familie und der Gesellschaft zu entfliehen. Dennoch ähneln sich die beiden Männer. Beiden gelang es, ihre Phantasien von einem Leben in der völligen Wildnis auszuleben, ein Leben, von dem wir noch nicht einmal zu träumen wagen. In meinen Vorträgen über meine Zeit in Alaska berichte ich über das Land, die Menschen, die einsam an verlassenen Orten leben und über meine bescheidenen Erfahrungen vom Wandern allein in Lake Clark, einem der meist abgeschiedenen Nationalparks der Welt.
